Wälzlager-Forschungszentrum
Prüfstände für experimentelle Untersuchungen
Seit Gründung des Lehrstuhls und damit seit über 30 Jahren trägt der KTmfk zum technisch-wissenschaftlichen Fortschritt in der Wälzlagertechnik bei. Die Forschungsarbeiten sind dabei durch eine enge Verzahnung von Gestaltung, Berechnung und Versuch gekennzeichnet. Für die experimentellen Untersuchungen an Wälzlagern wurden in dieser Zeit eine Reihe spezieller und in der Forschungslandschaft bisher einmaliger Prüfstände entwickelt, aufgebaut und erprobt.
Wälzlager-Schwingungs-Prüfstand
An diesem Prüfstand werden Radialwälzlager mit bis zu 6 000 U/min und 20 kN Radiallast getestet. Zusätzlich können Axialschwingungen der Welle mit Schwenkwegen bis 1 mm und Schwenkfrequenzen bis 25 Hz erzeugt werden. Des Weiteren lässt sich eine überlagerte Last- oder Drehzahlschwingung auf das Prüflager aufbringen. Dabei wird gemessen, wie sich das Reibungsmoment und die axiale Reibung im Prüflager verhalten. Es wird außerdem der Wälzkörpersatzschlupf und die Lagertemperaturen an Innen- und Außenring erfasst.
Wälzlager-Reibungs-Prüfstand
Das Reibungs- und Temperaturverhalten von Wälzlagern bei Drehzahl- und Lastkollektiven lässt sich mit diesem Prüfstand untersuchen. Es lassen sich verschiedene Lagergrößen bei Drehzahlen bis 12 000 U/min und radialen Lasten bis 20 kN oder axialen Lasten bis 10 kN testen. Es werden die Temperatur- und Reibungsmomentverläufe aufgezeichnet. Der Prüfstand ist mit fettgeschmierten Lagern oder mit Öl-Minimalmengen-Schmierung einsetzbar. Zudem kommt er für trockengeschmierte, beschichtete Lager zum Einsatz.
Wälzlager-Schwenk-Bewegungs-Prüfstand
Mit dem Wälzlagerschwenkprüfstand kann die Ermüdungslebensdauer für Wälzlager für kleine Schwenkbewegungen untersucht werden. Es können vier Versuchslager gleichzeitig getestet werden. Die Schwenkbewegung kann von wenigen Zehntel Grad bis zu vollen Umdrehungen und einer Schwenkfrequenz von bis zu 20 Hz eingestellt werden. Die radiale Belastung kann mit bis zu 60 kN erfolgen. Während der Versuche ist eine optische Messung und Aufzeichnung der Wälzlager- bzw. Wälzkörperkinematik möglich.