OptMePro
EFRE-Technologietransferprojekt: Optimierungsbasierte Entwurfsmethodik in der frühen Phase der mechatronischen Produktentwicklung (OptMePro)
Projekthintergrund
Das Arbeitsumfeld von Produktentwicklern und Konstrukteuren unterliegt einem ständigen Wandel. Die fortschreitende Globalisierung der Märkte, der steigende Innovationsdruck und die erhöhte Individualität und Dynamik der einzelnen Absatzregionen lassen die Anforderungen an Produkte sowie an Produktentwicklungsprozesse immer differenzierter werden.
Der Lehrstuhl für Konstruktionstechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) erforscht Methoden und Ansätze für die Entwicklung mechatronischer Produkte, die den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) helfen, mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können. Dieses Technologietransferprojekt ermöglicht es den KMU aus der EFRE-Förderregion in Bayern von unseren wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren. Hierbei steht für uns und die EU als Fördergeber insbesondere der Transfer von Wissen in die industrielle Praxis im Fokus. Die KMU können hierbei ihr Anwendungsbeispiel in das EFRE-Projekt einbringen und erhalten als Gegenleistung das erarbeitete Wissen in diesem Projekt. Der Vorteil der teilnehmenden KMU liegt darin, dass sie das Wissen kostenlos erhalten. Hierdurch wird Bayern als Wirtschaftsstandort nachhaltig gestärkt.
Ausgangssituation
Die ständige und zunehmend schnellere Veränderung der Marktbedürfnisse erfordert, dass neue Produkte immer effizienter, kostengünstiger, in kürzeren Zeiträumen und im Hinblick auf Industrie 4.0 sogar individualisiert entwickelt werden. Durch die Integration von Elektronik/Elektrik, Mechanik und Software erlaubt der mechatronische Ansatz die Realisierung völlig neuartiger Systemfunktionen auf engstem Raum. Das eröffnet Potenziale für innovative Produkte in allen Bereichen des Lebens, von der Medizin- bis hin zur Automobiltechnik. Der Trend geht dabei zu komplexen Produkten mit einem breiten Funktionsspektrum. Der Wirtschaftsstandort Bayern hat aufgrund seiner mechatronischen Entwicklungskompetenz heute eine sehr gute Position gegenüber anderen Ländern im weltweiten Vergleich. Um dem internationalen Wettbewerb in Zukunft nicht zu erliegen, müssen die Kompetenzen im Bereich der Analyse und Entwicklung mechatronischer Systeme kontinuierlich ausgebaut und vor allem durch computergestützte Methoden erweitert werden.
Gesamtziel
Das übergeordnete Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer neuartigen Entwurfsmethodik, mit welcher mechatronische Systeme auf Basis von Modellierung, Simulation und Optimierung automatisiert generiert werden können. Dafür soll ein durchgängiger Produktentwicklungsprozess durch eine Prozesskette mit vier Ebenen abgebildet werden: (I) Erhebung und Abbildung von Anforderungen des technischen Gesamtsystems, (II) Systemmodellierung auf funktionaler Ebene, (III) kaskadierte Entwicklung einer Wirkstruktur auf der logischen Ebene sowie (IV) Entwicklung des virtuellen Produkts auf der domänenspezifischen physikalischen Ebene. Über Parameter-schnittstellen werden die verschiedenen Ebenen bidirektional verknüpft, wodurch die Einbindung eines Optimierungsalgorithmus ermöglicht und die Grundlage der automatisierten Entwicklung geschaffen wird. Im besonderem Fokus des Projekts stehen Anpassungskonstruktionen, die nach heutigem Stand der Technik die zeitaufwändigste Tätigkeit eines Konstrukteurs darstellen. Das Projekt EFRE/OptMePro zielt deshalb auf die automatisierte Entwicklung mechatronischer Produkte infolge von kundenspezifischen Änderungen der Produktanforderungen.
Förderung
Das Technologietransferprojekt „Optimierungsbasierte Entwurfsmethodik in der frühen Phase der mechatronischen Produktentwicklung“ wird durch die Europäische Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.