Nutzerzentrierte Produktentwicklung
Unsere Vision
In der nutzerzentrierten Produktentwicklung steht der Mensch mit seinen individuellen Fähigkeiten, Bedürfnissen und Erwartungen im Mittelpunkt des Entwicklungsprozesses. Die Interaktion zwischen Produkt und Nutzer ist dabei ein zentraler Aspekt. Am KTmfk ist es unser Ziel, innovative Methoden und Werkzeuge zu entwickeln, mit denen Interaktionsschnittstellen nutzerzentrierter Produkte virtuell gestaltet und optimiert werden können. Durch die Kombination biomechanischer Simulationen mit der Analyse der Produktwahrnehmung und Präferenzstudien möchten wir zur Entwicklung einer umfassenden, statistisch fundierten Verhaltensvorhersage beitragen. Unser Ansatz ermöglicht es, Nutzerverhalten besser zu verstehen und langfristig präzisere Methoden zur nutzerzentrierten Produktgestaltung zu entwickeln.
Nutzer-Produkt-Interaktion
Die Basis für eine nutzerzentrierte Optimierung bildet die detaillierte Abbildung der Interaktion zwischen Nutzer und Produkt. Dies erfordert eine präzise Beschreibung sowohl der relevanten Produkteigenschaften als auch der individuellen Nutzermerkmale. Das Produkt wird dabei als Bestandteil eines rückgekoppelten Systems betrachtet, in dem sich Nutzerverhalten und Produkteigenschaften gegenseitig beeinflussen.
Neben der reinen physischen Interaktion müssen dabei auch sensorische und motorische Prozesse berücksichtigt werden. Die Wahrnehmung des Produkts sowie individuelle Präferenzen und kognitive Faktoren spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle für das Nutzerverhalten. In diesem Zusammenhang untersuchen wir, wie das Konzept der Affordanzen – also der Angebotscharakter eines Produkts – für eine verbesserte Modellierung der Nutzer-Produkt-Interaktion genutzt werden kann.
Forschungsschwerpunkte
Unsere Forschung konzentriert sich darauf, geeignete Methoden für die virtuelle Abbildung von Nutzern und deren Interaktion mit Produkten zu entwickeln. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Kombination von Bewegungssynthese, biomechanischen Simulationen und psychophysischen Studien zur Produktwahrnehmung.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit ist die Verbesserung der Datendurchgängigkeit zwischen digitalen Menschmodellen und modernen CAD-Systemen. Durch eine nahtlose Integration dieser Systeme lassen sich realitätsnahe Simulationen entwickeln, die eine präzisere Modellierung von Nutzerverhalten ermöglichen.
Darüber hinaus untersuchen wir die Individualisierung biomechanischer Menschmodelle für spezifische Anwendungsfelder, beispielsweise im Bereich der Computer Aided Surgery. Unser besonderes Augenmerk liegt dabei auf der präoperativen Planung endoprothetischer Eingriffe sowie der Berücksichtigung der Sensomotorik in muskuloskelettalen Simulationen.
Durch unsere Forschung leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Methoden, die eine umfassendere, datengetriebene Analyse des Nutzerverhaltens ermöglichen. Die Verknüpfung biomechanischer Simulationen mit Präferenz- und Wahrnehmungsstudien bietet Potenzial für die zukünftige Entwicklung holistischer, statistischer Verhaltensvorhersagen.
Mögliche Anwendungsfelder
Unsere Forschung findet Anwendung in Bereichen mit stark ausgeprägter Nutzerinteraktion. Dazu zählen insbesondere Sportgeräte und Konsumgüter, Exoskelette, die Orthopädie und Rehabilitationstechnik sowie die Automobilindustrie. Durch die Verknüpfung von biomechanischer Simulation, Produktwahrnehmungsstudien und Methoden zur Analyse von Nutzerverhalten tragen wir dazu bei, eine verbesserte Basis für die individuelle und adaptive Gestaltung von Produkten zu schaffen.